Archiv für Dezember 2014
Planer für Bau der Bimmelbahn gesucht
Die Dampfeisenbahngesellschaft hat einen neuen Auftrag europaweit ausgeschrieben. Aber Neulinge haben keine Chance.
29.12.2014 Von Franz Herz
Eigentlich ist Winterpause an der Bahnstrecke zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf. Die Brückensanierungen in Obercarsdorf und Schmiedeberg sind teilweise abgeschlossen, teilweise auf das Frühjahr vertagt. Doch die Büroarbeiten gehen weiter. So hat die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft SDG als Betreiber vier Tage vor Weihnachten einen Teil der Planung europaweit ausgeschrieben.
Referenzen sind vorzuweisen
Es geht um die Planung und Bauüberwachung für die 3,3 Kilometer lange Strecke zwischen Dipps und Obercarsdorf. Der Wert dieser Arbeiten wird auf 180 000 Euro geschätzt. Der Gesamtwert des Wiederaufbaus von Dippoldiswalde bis Kipsdorf beträgt rund 15 Millionen Euro, und ab fünf Millionen Euro ist die europaweite Ausschreibung verpflichtend. Das gilt dann auch für Teilaufträge. „Das wird jetzt ein zweistufiges Verfahren“, erklärt Mirko Froß, Betriebsleiter bei der SDG. Erst müssen sich interessierte Ingenieurbüros melden und ihre Eignung nachweisen. Die Anforderungen sind dabei hoch.
Drei Referenzen sind in der Ausschreibung gefordert. Unter anderem müssen Bewerber schon einmal im Bereich Eisenbahnbau gearbeitet haben und einen Auftrag über eine Bausumme von mindestens einer Million Euro abgeschlossen haben, der auch in Betrieb ist. Die Prüfung dieser Arbeitsnachweise ist der entscheidende Punkt bei der Auswahl der Bieter, die in die engere Wahl kommen. Bis 8. Januar müssen die Unterlagen bei der Ingenieurgesellschaft für Sicherungstechnik und Bau (ISB) in Dresden vorliegen, die hat von der SDG den Auftrag für die Ausschreibung bekommen.
Die Entscheidung soll im Januar 2015 fallen, wer um ein konkretes Angebot angefragt wird. Bis der Auftrag unterschrieben ist, kann es durchaus Frühjahr werden. Das sollte aber für die Strecke zwischen Dippoldiswalde und Obercarsdorf kein Problem werden. „Der Abschnitt ist für den Bau unkritisch“, sagt Froß. Auf weiten Teilen verläuft die Strecke hier wieder auf der alten Trasse, an der nichts geändert wird.
Komplett umgebaut wurde die Überquerung der Weißeritz in Ulberndorf. Die ist aber schon fertig. Das ist im Zuge des Ausbaus der B 170 vor drei Jahren mit erledigt worden. Jetzt müssen nur noch die Gleise auf die neue Brücke kommen.
Insgesamt müssen die Planer zwischen Dipps und Obercarsdorf zwei Brücken betrachten, drei Stützmauern, zehn Durchlässe von Gewässern, zwei gesicherte Bahnübergänge in Ulberndorf und am Ortseingang von Obercarsdorf sowie zehn Querungen von Einmündungen und Wirtschaftswegen, die nicht eigens gesichert sind. Es ist also kein einfaches Vorhaben.
Für den weiteren Streckenabschnitt von Obercarsdorf bis Kipsdorf sind die Planungsarbeiten schon vergeben und auch in Arbeit, sagt Froß. Dort stehen die Planer vor größeren Herausforderungen. Vor allem oberhalb von Schmiedeberg bis Kipsdorf ist die Trasse in weiten Teilen komplett weggespült worden. Hier geht es nicht mehr nur um einen Wiederaufbau, hier haben die Arbeiten den Charakter eines kompletten Neubaus. Ziel ist weiterhin, die Planung so weit voranzutreiben, dass die Ausschreibung der Bauarbeiten beginnen und der Wiederaufbau nächstes Jahr über die Bühne gehen kann.
Bahnbrücke kehrt zurück
10.12.2014
Die Bahnbrücke der Weißeritztalbahn über die Bundesstraße 171 bei Obercarsdorf wird am Sonnabend, dem 13. Dezember, wieder an ihren Platz gesetzt. Die Arbeiten sollen um 7 Uhr beginnen und sind bis 14 Uhr geplant. Dafür muss die B 171 in Richtung Sadisdorf komplett gesperrt werden. Auch auf der B 170 müssen sich die Autofahrer auf Verzögerungen einstellen, wenn die große Stahlkonstruktion vom Bahnhof Obercarsdorf zu ihrem Einsatzort gefahren wird. Am Bahnhof wurde der Brückenüberbau repariert und mit neuem Rostschutz versehen.
Damit stehen die diesjährigen Arbeiten am Wiederaufbau der Bahnstrecke vor ihrem Abschluss. Mehrere Brücken über die Weißeritz in Obercarsdorf sowie über Straßen in Schmiedeberg und Obercarsdorf sind dabei saniert worden.
Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft bereitet jetzt die Planung des weiteren Wiederaufbaus so weit vor, dass die Arbeiten ausgeschrieben werden können, informiert Betriebsleiter Mirko Froß. Wenn das Wetter im Frühjahr wieder Bauarbeiten zulässt, sollen die Arbeiten an der Trasse beginnen. Schließlich wird ein Bauzug die Gleise verlegen. Nach der aktuellen Zeitplanung sollen nächstes Jahr im Advent wieder Züge auf der kompletten Länge der Weißeritztalbahn rollen. (SZ/fh)