Archiv für Mai 2014

Baustart für die Weißeritztalbahn

sz-online.de | Sachsen im Netz

Kurz vor der Wahl geschehen Zeichen und Wunder: Es fiel der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt nach Kipsdorf.

19.05.2014 Von Mandy Schaks

für die Weißeritztalbahn
Gestern wurde die erste Brücke der Weißeritztalbahn auf dem oberen Streckenabschnitt zur Sanierung gebracht. Spektakulär hob ein Autokran die schwere Last. Foto: Baldauf

©frank baldauf

Bimmelbahn-Chef Roland Richter hebt kurz den Arm. Das ist gestern Nachmittag in Obercarsdorf das Signal für den Fahrer des Autokranes, den ganz, ganz langen Arm in Bewegung zu setzen. Nahezu sanft und mit großer Präzision hebt er die alte Bahnbrücke über der Bundesstraße B171 wie eine Feder hoch und lässt das 18 Meter lange und vier Meter breite Stahlteil hinab auf den Rücken eines Tiefladers schweben.

Auf den Gesichtern der Bahn-Fans, die auch als Zaungäste aus umliegenden Orten gekommen sind, spiegelt sich Freude. Selbst Profis lässt so ein Moment nicht unberührt. Für Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, die die Weißeritztalbahn betreibt, ist so eine Aktion zwar nichts Ungewöhnliches, aber auch nicht alltäglich. „Das sieht immer so leicht aus“, sagt er und lässt dabei den Autokran mit seiner schweren Last nicht aus den Augen. „Als wäre es nichts, dabei hängen 35Tonnen dran.“ Nach nur wenigen Minuten sinkt der Koloss geräuschlos auf den Tieflader, der die alte Brücke anschließend zur Sanierung zum Bahnhof nach Obercarsdorf transportiert. Das war zugleich – man traut es sich kaum zu sagen – der offizielle Startschuss für den Wiederaufbau des zweiten Abschnittes der Weißeritztalbahn von Dippoldiswalde bis Kurort Kipsdorf. Zwölf Jahre, nachdem die Strecke von der Flut zerstört wurde, gefühlt nach der x-ten Ankündigung soll es nun endlich mit dem 15Millionen Euro teuren Projekt losgehen. Spaten wurden diesmal vorsichtshalber gar nicht erst verteilt. So weit ist es schließlich auch noch nicht. Ein Arm als Startsignal musste genügen. Und es schien, als hätte die FDP, die mit Kreis- und Landesspitze erschienen war, diesmal allein die Verantwortung übernommen, dass es auch was wird. Andere Polit-Prominenz war nicht zu sehen, außer auf Wahlplakaten. Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok sah das entspannt. „Der Termin war öffentlich bekannt“, sagt er. „Da konnte jeder kommen“ – auch wenn er nicht eingeladen war. Bis Jahresende sollen nun insgesamt fünf Brücken zwischen Dipps und Schmiedeberg erneuert werden. Wenn das Wetter mitspielt, beginnen ab Frühjahr 2015 die Bauarbeiten an der Strecke. Wann die Bahn rollt, darauf wollte sich Morlok dann doch nicht so genau gegenüber der SZ festlegen. „Man soll nicht so große Erwartungen wecken“, sagte er. „Wir werden es sicher 2016 schaffen, alles andere wäre schön.“

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/baustart-fuer-die-weisseritztalbahn-2842367.html

Offizieller Baubeginn des 2. Bauabschnittes nach Kipsdorf

Impressionen zum Start der Bauarbeiten im 2. Bauabschnitt der Weißeritztalbahn.

 

 

Wiederaufbau Weißeritztalbahn – Start der Bauarbeiten am 2. Bauabschnitt

19.05.2014, 14:00 Uhr

Heute beginnt in Schmiedeberg der Wiederaufbau des zweiten Streckenabschnitts der Weißeritztalbahn von Dippoldiswalde bis Kurort Kipsdorf. Staatsminister Sven Morlok hat gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft mbH (SDG), Roland Richter, die Arbeiten offiziell gestartet. Für den Wiederaufbau des zweiten Streckenabschnitts stellt der Freistaat insgesamt rund 15 Millionen Euro zur Verfügung.

„Angesichts der touristischen und historischen Bedeutung der Schmalspurbahn lohnt sich diese Investition. Wir setzen uns natürlich auch weiterhin mit ganzer Kraft für den raschen Wiederaufbau des zweiten Streckenabschnitts von Dippoldiswalde bis Kurort Kipsdorf ein und gehen davon aus, dass Ende 2015 die komplette Strecke wieder befahrbar ist“, so Verkehrsminister Sven Morlok.

Mit dem Herausheben des Stahlüberbaus der Brücke über die B 171 in Schmiedeberg beginnen die Bauarbeiten. Die weiteren Bauwerke zwischen Dippoldiswalde und Schmiedeberg sollen im Spätsommer folgen. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten an den Brücken abgeschlossen sein. Bei bauoffenem Wetter sollen im Frühjahr 2015 die Arbeiten auf dem gesamten Streckenabschnitt beginnen. Insgesamt müssen fünf Brücken, 24 Stützbauwerke saniert bzw. neu errichtet werden. Auch die Gleisanlagen inklusive der Bahnübergänge und der Unterbau muss auf der gesamten Streckenlänge von elf Kilometern komplett erneuert beziehungsweise instand gesetzt werden. Die so genannte „Baufeldfreimachung“ (Rodungs- und Abholzungsarbeiten) ist bereits abgeschlossen. Auf Initiative des SMWA wurden auch Lösungen für die komplizierten wasserrechtlichen Genehmigungen gefunden.

Hintergrund:
Ein Großteil der Strecke wurde durch das Hochwasser im August 2002 zerstört. Seit Dezember 2008 ist der 1. Abschnitt der Weißeritztalbahn zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde wieder in Betrieb. Auch die starken Regenfälle im Mai 2013 und das Juni-Hochwasser des vergangenen Jahres hatten Schäden hinterlassen. Wegen Ausspülungen an den Schienenwegen und Ablagerungen von Geröll- und Schlammmassen auf dem Fahrweg musste der Fahrbetrieb nach dem Hochwasser eingestellt werden, konnte aber bereits nach rund zwei Wochen wieder aufgenommen werden. Nach den ersten schnellen Reparaturen zur Wiederherstellung der Befahrbarkeit wurden weitere Maßnahmen ergriffen, um die Betriebsanlagen der Weißeritztalbahn vor erneutem Hochwasser zu schützen. Die Instandsetzung wurde mit knapp 636.000 Euro gefördert (100 Prozent Förderung).

Quelle: http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/192357

(ds)

Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) und Roland Richter, Geschäftsführer der SDG werden am Montag um 14 Uhr an die Baustelle B171/Bahnbrücke kommen und den zweiten Bauabschnitt der Weißeritztalbahn offiziell eröffnen.

Bundesstraße dicht wegen Bahnbau

Der nächste Schritt für den Wiederaufbau der Bimmelbahn beginnt. Den Autofahrern bringt das eine Vollsperrung.

15.05.2014 Von Franz Herz

Ein großer Autokran wird am Montag auf der Bundesstraße 171 am Abzweig Sadisdorf aufgestellt. Deswegen ist die Straße den ganzen Tag gesperrt. Der Kran hebt den stählernen Überbau heraus, auf dem die Weißeritztalbahn über die Straße führt. Die Umleitung für die Bundesstraße führt über Hennersdorf nach Schmiedeberg und umgekehrt.

Auch die Regionalbuslinien 365 und 378 von Schmiedeberg über Hennersdorf nach Hermsdorf/Erzgebirge können nicht ihre normale Tour über die B171 durch Sadisdorf nehmen, wie der Regionalverkehr Dresden informiert. Sie werden von Schmiedeberg über Niederpöbel nach Hennersdorf und weiter nach Frauenstein umgeleitet. An den Haltestellen in Schmiedeberg-Naundorf, Sadisdorf Mitte und Abzweig Reichstädt halten die Busse an diesem Tag nicht.

Der Autokran soll die Brücke herunterheben, die dann verladen und zum Bahnhof Obercarsdorf transportiert wird. Dort lässt die sächsische Dampfeisenbahngesellschaft die Stahlkonstruktion zusammen mit zwei anderen Überbauten reinigen, überprüfen und renovieren. Danach ist ihr Wiedereinbau geplant. Weil dies ein wichtiger Schritt ist beim Wiederaufbau der Bimmelbahn, guckt sich das wieder mal ein Politiker mit an.

Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) wird am Montag um 14 Uhr an die Baustelle kommen. Er wird von Roland Richter begleitet, dem Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, die die Weißeritztalbahn betreibt.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/bundesstrasse-dicht-wegen-bahnbau-2839610.html

Nur noch Tage bis zum Baustart

Mitte Mai wird die Brücke der Weißeritztalbahn über die B171 demontiert. Das reißt eine Lücke. Doch das ist ein gutes Zeichen.

09.05.2014 Von Franz Herz

Tage bis zum Baustart

Hier dampft die Weißeritztalbahn an der Talsperre in Richtung Dippoldiswalde. Oberhalb der Kreisstadt beginnen in der übernächsten Woche die Instandsetzungen von fünf Brücken. Fotos: Egbert Kamprath (2), Frank Baldauf

In wenigen Tagen kommt ein großer Autokran, um in Obercarsdorf die Eisenbahnbrücke über die Bundesstraße 171 herauszuheben. Die Arbeiter schaffen deren Überbau aus Stahl danach an den Bahnhof in Obercarsdorf. Das wird ein weiterer Schritt für den restlichen Wiederaufbau der Bahnstrecke von Dippoldiswalde bis nach Kipsdorf. Nach Informationen der Sächsischen Zeitung beginnen diese Arbeiten am Montag in einer Woche.

In Obercarsdorf am Bahnhof sind schon zwei weitere Brückenüberbauten aufgebockt. Eine hat ihren normalen Platz in Obercarsdorf, wo die Bahnstrecke am Ortseingang über die Rote Weißeritz führt. Die zweite Stahlkonstruktion gehört nach Buschmühle, wo sie ebenfalls den Fluss überquert. Die Stahlbrücken bekommen alle eine Verjüngungskur.

„Sie werden alle gereinigt und genau untersucht“, sagt Mirko Froß, der stellvertretende Betriebsleiter der Sächsischen. Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), welche die Weißeritztalbahn betreibt. Schließlich haben die Brücken alle schon eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten hinter sich. Wenn irgendwo an den Stahlbauten Schäden sind, werden die repariert oder ganze Teile ausgetauscht. Schließlich bekommen die Brückenteile einen neuen Rostschutzanstrich und werden wieder an Ort und Stelle eingebaut.

Parallel dazu arbeiten Fachleute vor Ort und überprüfen die gemauerten Seitenteile, auf denen die Brücken aufliegen. „Wenn nötig, wird dort das Mauerwerk ausgebessert und neu verfugt“, sagt Froß. Wenn alles fertig ist, kommt erneut der große Kran und setzt die Brückenüberbauten wieder an Ort und Stelle.

Insgesamt beginnen die Bahnleute, an fünf Brücken zu arbeiten. Neben den drei Stahlbrücken in Obercarsdorf werden zwei Betonbrücken in Schmiedeberg erneuert. Diese können jedoch nicht abtransportiert werden, sondern müssen vor Ort instand gesetzt werden. Eine geht über die Zufahrt zum Bahnhof in Schmiedeberg und eine schließt sich an den Viadukt an, der schon in Ordnung gebracht wurde. „Über diese Brücken können wir zwar noch fahren, aber sie halten nicht mehr auf Dauer“, sagt Ralf Kempe, der bei der Dampfeisenbahngesellschaft die Bauarbeiten koordiniert.

Die Brücken kommen zuerst an die Reihe, weil hier die Planung am weitesten fortgeschritten ist. Von den gesamten Planungsarbeiten für die Strecke Dippoldiswalde–Kipsdorf sind rund 60Prozent abgeschlossen, schätzt Froß. Eine weitere Brücke in Ulberndorf ist bereits fertig gebaut. Sie ist im Jahr 2009 in einem Zuge mit dem Ausbau der B170 neu errichtet worden.

Doch über den Zeitplan für die Brückeninstandsetzung will sich Froß nicht öffentlich äußern. Ebenso schweigt er zum Thema, wann der Wiederaufbau der eigentlichen Bahnstrecke startet. Das Wirtschaftsministerium hat in Aussicht gestellt, dass dieser Abschnitt des Bahnbaus in einem Jahr beginnen wird. Wenn es dann flott vorangeht, könnte Ende 2015 der erste Zug wieder von Freital-Hainsberg bis nach Kipsdorf dampfen.

Der Wiederaufbau wird mit einzelnen Bauwerken wie Stützmauern weitergehen. Hier ist das anspruchsvollste Teilstück der obere Abschnitt zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf. Dieser ist 2002 vom Hochwasser am heftigsten in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier muss die Bahntrasse teilweise grundlegend wiederaufgebaut werden. Da reicht es nicht, die Gleise neu zu legen. Es ist Aufgabe der Planer, die Details dafür auszuarbeiten.

Der Abschnitt zwischen Obercarsdorf und Schmiedeberg ist wieder nutzbar, sobald die Brücke über die B171 wieder eingebaut ist. Das beweisen die Sonderfahrten zum Kleinbahn-Advent seit 2011 jedes Jahr von Neuem.

Anders sieht es mit dem Streckenabschnitt von Dippoldiswalde bis Obercarsdorf aus. Hier fehlen große Teile der Gleise. Aber die Bahntrasse ist vorhanden. Der Wiederaufbau steht also nicht vor unüberwindlichen Schwierigkeiten.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/nur-noch-tage-bis-zum-baustart-2835297.htm

Weißeritztalbahn: Zweiter Bauabschnitt beginnt – Kipsdorf 2015 wieder unter Dampf

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    Foto: Rainer Heinrich – Sammlung Günther Klebes
    Zwei Schmalspurlokomotiven beim Wassernehmen in Kipsdorf. Die Aufnahme machte Rainer Heinrich aus Steinpleis 1984.

Irgendwann 2015 ist es soweit. Dann wecken wieder die unüberhörbaren Dampf- und Pfeifgeräusche der schwarzen Rösser den Bahnhof Kipsdorf aus seinem 13 Jahre währenden Dornröschenschlaf. „Nächstes Jahr erreicht der im Mai beginnende Wiederauf- bau des 2. Bauabschnitts auch den Bahnhof Kipsdorf“, versichert Mirko Froß, Infrastrukturleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG.

„Es wird ausreichend Gleise zum Bilden und zum Abstellen von Zügen geben. Ein Wiedersehen mit der Lok 99 1746 ist ziemlich sicher, sie wird noch eingesetzt. Die zweite Lok, die 99 1747, ist hingegen in Nossen abgestellt.

Das Stellwerk geht nicht wieder in Betrieb, bleibt aber im Originalzustand der Nachwelt erhalten. Die Weichen werden künftig von Hand gestellt, so Froß. Das Bahnhofsgebäude gehöre der Stadt Altenberg, befinde sich in einem sehr ordentlichen Zustand, werde als Vereinshaus und von Verkaufseinrichtungen genutzt. Die SDG habe keine Verwendung mehr dafür, lässt Froß wissen.

Ab kommendem Jahr also können Urlauber wie Eisenbahnfans wieder die Kameras zücken, wenn die Loks zum Wassernehmen kommen.

Dann kehrt vielleicht auch zurück, was 1984 Rainer Heinrich aus dem thüringischen Steinpleis als Urlaubsfoto festhielt: zwei Schmalspurlokomotiven beim Wassernehmen in Kipsdorf. Der Lokführer und Hobbyeisenbahner war damals Mitglied im Zwickauer Verein Eisenbahntradition. „Wir haben regelmäßig Postkarten veröffentlicht“, erinnert er sich.

Durch einen vogtländischen Postkartenverein gelangte Heinrichs Motiv auf einer Postkarte offenbar auch in die Niederlande. Dort fand die Post sie einer Marke für würdig. Beides, Karte und Marke, landeten schließlich in der Sammlung des Erlangener Hobby- eisenbahners Günther Klebes. Er kennt das Osterzgebirge, ist mit der Weißeritztalbahn schon gefahren, zuletzt im Eröffnungszug von Freital-Hainsberg nach Dippoldiswalde. Er hofft – wie mit ihm zahllose andere Eisenbahnfreunde – dass die Bahn bald wieder bis zu ihrem Endpunkt Bahnhof Kurort Kipsdorf fährt.

@www.weisseritztalbahn.de

 

Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 28.04.2014.
© DNN-Online, 28.04.2014, 09:17 Uhr
http://www.dnn-online.de/pirna/web/pirna-nachrichten/detail/-/specific/Weisseritztalbahn-Zweiter-Bauabschnitt-beginnt-Kipsdorf-2015-wieder-unter-Dampf-762279057