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Endlich gehts los, vor dem Aufbau kommt der Abbau

Baubeginn an der Weißeritztalbahn

An drei Stellen wird es diese Woche losgehen. Wo gearbeitet wird und was zuerst geplant ist.

Von Franz Herz

An der Hafermühle in Dipps liegen die Gleise noch. Aber auch hier wird die Trasse erneuert.

An der Hafermühle in Dipps liegen die Gleise noch. Aber auch hier wird die Trasse erneuert. © Frank Baldauf

 Dippoldiswalde/Kipsdorf.

Die Finanzfragen sind geklärt, die Ausschreibung ist abgeschlossen, jetzt steht dem Baubeginn für das letzte Stück der Weißeritztalbahn von Dippoldiswalde bis Kipsdorf nicht mal mehr das Wetter entgegen. „Diese Woche geht es straff los“, informierte Mirko Froß, der bei der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft als Betriebsleiter für die Weißeritztalbahn verantwortlich ist.

An drei Stellen werden die Bauarbeiter beginnen. Zwischen Dippoldiswalde und Ulberndorf ist ein Bauabschnitt. Hier werden die vorhandenen Gleise abgebaut, damit der Unterbau erneuert und für das Verlegen der neuen Gleise vorbereitet werden kann. An dieser Stelle ist die Strecke auf rund einem Kilometer vom Bahnhof Dippoldiswalde bis zur ehemaligen Hydraulik intakt geblieben. In den letzten Jahren waren hier zwar manchmal Arbeitszüge unterwegs. Dennoch muss auch diese Bahntrasse erneuert werden.

Der nächste Bauabschnitt ist der oberste Teil der Strecke zwischen dem Haltepunkt Schmiedeberg-Buschmühle und dem Endbahnhof Kipsdorf. Hier handelt es sich um rund drei Kilometer, die im August 2002 deutlich schwerere Schäden davongetragen haben. Die Bahnlinie verläuft vor Ort großteils unmittelbar neben der Roten Weißeritz, und die hat 2002 das gesamte Gleisbett unterspült und weggerissen. Die Bauleute müssen diese Trasse neu errichten und ganz neue Stützbauwerke bauen, um künftig den Fluss von der Bahn fernzuhalten.

Lokschuppen wird saniert

Die dritte Bahnbaustelle hat nicht direkt mit den Gleisen zu tun. Es geht um den Lokschuppen in Kipsdorf. Der wird ebenfalls denkmalgerecht saniert und wieder für den Betrieb nutzbar gemacht. Hier müssen die Bauarbeiter ein Gerüst aufstellen. Das Haus soll als Unterstand für Fahrzeuge dienen, wie z.B. Loks, die derzeit in Freital-Hainsberg noch im Freien stehen.

Die Entscheidung für den Baubeginn in dieser Woche ist kurzfristig gefallen, weil das Wetter passt. Vor einer Woche ist noch viel Schnee gefallen. Wenn es so weitergegangen wäre, hätten die Arbeiten noch warten müssen. Da die Meteorologen aber nun milderes Wetter ankündigen und der Schnee großteils wieder weggetaut ist, sollte er kein Hindernis mehr darstellen.

Wann es an den weiteren Abschnitten zwischen Ulberndorf und Buschmühle losgeht, wird operativ entschieden. Insgesamt geht es um Bauarbeiten im Wert von über zwölf Millionen Euro. Eine Arbeitsgemeinschaft von drei sächsischen Firmen hat den Auftrag für den kompletten Streckenbau bekommen. Das sind die Firmen Hentschke Bau mit Sitz in Bautzen, Sersa GmbH Niederlassung Dresden und Gleisbau Bautzen. Sersa ist auch mit der Sanierung des Lokschuppens beauftragt. Im Frühjahr wird die letzte Ausschreibung für die technische Ausstattung der Strecke folgen.

Vor dem Baustart für die Weißeritztalbahn

An drei Firmen ging der Zuschlag für die Strecke bis Kipsdorf. Eine davon kennt sich mit der Kleinbahn besonders gut aus.

27.02.2016 Von Franz Herz

austart für die Weißeritztalbahn

Mirko Froß, der Betriebsleiter der Weißeritztalbahn wird in den kommenden Monaten viel unterwegs sein zwischen Dipps und Kipsdorf. Dann muss er den Bau im Auge behalten. © Egbert Kamprath

Dippoldiswalde/ Kipsdorf. Mirko Froß, der Betriebsleiter der Weißeritztalbahn, verfolgt zurzeit den Wetterbericht genau. Denn von der Witterung hängt es ab, wann genau die Bauarbeiten für die Bahnstrecke zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf beginnen können. Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft hat die Aufträge dafür vergeben. Diese Woche ist das größte Los bestätigt worden. Es geht um die Bahntrasse mit Unterbau, Stützwänden, Gleisbett und Gleisen. Dafür hat eine Bietergemeinschaft der Firmen Hentschke Bau mit Stammsitz in Bautzen, Sersa GmbH Niederlassung Dresden und Gleisbau Bautzen mit rund zwölf Millionen Euro netto das günstigste Angebot abgegeben. „Inzwischen sind auch die Fristen abgelaufen für einen Widerspruch“, sagt Froß. Es gibt also zumindest keine rechtlichen oder finanziellen Hindernisse mehr, die einem Baustart im Wege stehen. Drei Angebote für den Bahnbau lagen vor. Die Unterschiede zwischen ihnen waren klein.

Die erfolgreiche Bietergemeinschaft besteht aus einem Spezialbetrieb für Ingenieurbauwerke, der Firma Hentschke, und zwei Eisenbahnfachbetrieben. Hentschke hat schon viele Straßen- und Bahnbrücken gebaut und betreibt ein eigenes Betonfertigteilwerk. Die Firma war bereits am Wiederaufbau des ersten Abschnitts der Weißeritztalbahn zwischen Freital und Dippoldiswalde beteiligt, stand damals an der Spitze einer der drei Arbeitsgemeinschaften. Sersa ist ein Eisenbahnbauunternehmen, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv ist. Die Gleisbau Bautzen GmbH ist, wie der Name schon sagt, auf Gleisoberbauarbeiten ausgerichtet, teilt die Firma auf ihrer Webseite mit.

Baustelle wird eingerichtet

Seitdem der Auftrag sicher ist, bereiten sich die Betriebe auf den Bau vor. Dazu gehören Arbeiten wie Materialbestellung, die interne Abstimmung über einzelne Arbeitsschritte und die Arbeitsplanung.

Mitte März sollten dann schon die ersten Arbeiten an der Trasse selbst zu sehen sein. „Wenn das Wetter mitspielt“, sagt Mirko Froß. Auch wenn dieser Winter bisher sehr günstig war für Bauvorhaben, ist es im Osterzgebirge nicht garantiert, dass im März oder April geeignetes Wetter herrscht. Nächste Woche werden voraussichtlich die Arbeiten am Lokschuppen in Kipsdorf beginnen. Dieser Auftrag ist etwas früher vergeben worden. Hier hat Sersa den Zuschlag erhalten. Das hat Vorteile für den Bauablauf, wenn ein Unternehmen als Ansprechpartner für verschiedene Arbeiten zur Verfügung steht. Jetzt wird erst einmal die Baustelle eingerichtet. Ein Baucontainer ist zu erwarten und auch das Gerüst, um am Lokschuppen zu arbeiten. Er muss denkmalgerecht saniert werden.

Anne Dyroff, die in Schmiedeberg die „IG Bahn – Schmiedeberg aktiv“ ins Leben gerufen hat, geht jetzt davon aus, dass zum ersten Advent 2016 tatsächlich wieder Züge durch Schmiedeberg bis hoch nach Kipsdorf dampfen. „Das ist ein Anlass, für den wir auf jeden Fall etwas vorbereiten. Da wird in Schmiedeberg etwas los sein“, kündigt sie an.

Es ist aber die große Frage, die parallel zu den Bauarbeiten geklärt werden muss: Wie viele Züge werden tatsächlich wie oft bis nach Kipsdorf fahren? Angesichts großer Sparzwänge im öffentlichen Verkehr sind verschiedene Modelle in der Diskussion. Es könnte auch darauf hinauslaufen, dass nur ein touristischer Betrieb an ausgewählten Tagen läuft.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/vor-dem-baustart-fuer-die-weisseritztalbahn-3333965.htm

Startschuss für den Wiederaufbau

sz-online.de | Sachsen im Netz

Der letzte Dampfzug der Weißeritztalbahn rollte zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf im August 2002. Dann kam das Hochwasser. Nun gibt es für die Freunde der Schmalspurbahn eine gute Nachricht.

25.02.2016

ss für den Wiederaufbau

Es geht voran mit der Weiperitztalbahn. Nun soll der Abschnitt bis Kipsdorf wieder aufgebaut werden. © Frank Baldauf

Freital/Dippoldiswalde. Im März startet der Wiederaufbau der flutzerstörten Weißeritztalbahn auf dem elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf. „Wenn das Wetter mitspielt, steht dem nichts im Wege“, sagte Mirko Froß, Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft SDG, am Donnerstag. Nach seinen Worten sind die Bauaufträge am Dienstag an eine Bietergemeinschaft aus sächsischen Firmen erteilt worden. Es beteiligten sich insgesamt drei Arbeitsgemeinschaften an der europaweiten Ausschreibung. Die Kosten für den Wiederaufbau werden sich auf insgesamt auf rund 15,5 Millionen Euro belaufen. Eine weitere europaweite Ausschreibung soll planmäßig zwischen April und Juni erfolgen. Das betrifft die Errichtung der technischen Anlagen, zum Beispiel von Bahnübergängen mit Schranken. Bis Ende des Jahres wird die Strecke aus heutiger Sicht fertiggestellt sein.

Allerdings: Ob überhaupt einmal Züge – von Sonderfahrten einmal abgesehen – bis Kipsdorf rollen, steht in den Sternen. „Wir sind zum Betrieb der Strecke und zu einem eventuellen Fahrplan in Gesprächen“, hieß es Anfang dieses Monats unisono von SDG und Verkehrsverbund. Auf dem Abschnitt Freital–Dippoldiswalde rollen seit 2008 wieder Züge. Finanziert wird das aus einem Budget für den öffentlichen Nahverkehr. (SZ)

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/startschuss-fuer-den-wiederaufbau-3332619.html

Weißeritztalbahn wird wieder aufgebaut

Darauf haben Bahn-Fans lange gewartet: Der letzte Streckenabschnitt der beim Hochwasser 2002 zerstörten Schmalspurbahn soll wiederaufgebaut werden. Wann und wie die Züge fahren, ist aber noch unklar.

Ein historischer Zug der Weißeritztalbahn im Bahnhof Freital-Hainsberg

Ein historischer Zug der Weißeritztalbahn im Bahnhof Freital-Hainsberg © dpa

Dresden. Die Weißeritztalbahn soll bald auch wieder zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf (Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge) rollen. Auf dem Wiederaufbau liege in diesem Jahr der Schwerpunkt, sagte der Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), Mirko Froß, am Donnerstag in Dresden. Der Start der Bauarbeiten ist für März geplant; voraussichtlich im Dezember soll der Bauabschnitt fertig sein.

„Da muss aber alles planmäßig verlaufen“, bemerkte Froß. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Strecke auf rund 15,5 Millionen Euro. Die Leistungen wurden europaweit ausgeschrieben und teilweise bereits vergeben. Beim Hochwasser 2002 war die Weißeritztalbahn stark zerstört worden. Der 15 Kilometer lange Abschnitt zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde wurde bereits für 22 Millionen Euro rekonstruiert. Nun folgt die restliche Strecke bis Kipsdorf. Wann und in welchem Takt wieder Züge auf der Strecke verkehren, ist derzeit noch unklar.

Die SDG betreibt neben der Weißeritztalbahn noch die Lößnitzgrundbahn zwischen Radebeul-Ost und Radeburg (Landkreis Meißen). Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) gibt für die beiden Schmalspurbahnen pro Jahr rund 4,2 Millionen Euro aus; rund 500 000 Euro sind für die Strecke zwischen Dippolsdiswalde und Kipsdorf eingeplant.

Die Bahnen verbuchten 2015 weniger Fahrgäste als im Jahr zuvor. 2014 sei allerdings ein Rekordjahr gewesen, bemerkte Froß. Die Weißeritztalbahn zählte im vergangenen Jahr rund 145 000 Gäste und damit ein Minus von drei Prozent. Bei der Lößnitzgrundbahn waren es 253 000 Mitfahrer – vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. Unter anderem hatte das Regenwetter in den Herbstferien den Betreibern einen Strich durch die Rechnung gemacht. (dpa)

Dazu die Pressemitteilung des VVO vom 04.02.2016

Ausschreibung für den 2. BA der Weißeritztalbahn

Wiedererrichtung Weißeritztalbahn 2. BA auf der eingleisigen Strecke 6966 (Spurweite 750 mm) zwischen Dippoldiswalde – Kipsdorf.

Ausschreibung Sanierung Lokschuppen Kipsdorf

Sanierung des Lokschuppens auf dem Bf Kipsdorf an der eingleisigen Schmalspurstrecke 6966 (Spurweite 750 mm) zwischen Dippoldiswalde-Kipsdorf.

Stand der Brückenbauarbeiten vom 19.11.2014

Die Brückenlager in Obercarsdorf sind fertig, die Brücke wird aber in diesem Jahr nicht mehr eingesetzt. Die Arbeiten an der Überführung B171 sind fast abgeschlossen. Diese Brücke soll noch dieses Jahr eingebaut werden. In Schmiedeberg sind die Arbeiten an der Brücke über die Schenkgasse auf das nächste Jahr verschoben, hier gab es Probleme mit dem Bauuntergrund. Im Bahnhof Schmiedeberg wird die Brücke über die Bahnhofszufahrt auch noch in diesem Jahr fertig.

Nur noch Tage bis zum Baustart

Mitte Mai wird die Brücke der Weißeritztalbahn über die B171 demontiert. Das reißt eine Lücke. Doch das ist ein gutes Zeichen.

09.05.2014 Von Franz Herz

Tage bis zum Baustart

Hier dampft die Weißeritztalbahn an der Talsperre in Richtung Dippoldiswalde. Oberhalb der Kreisstadt beginnen in der übernächsten Woche die Instandsetzungen von fünf Brücken. Fotos: Egbert Kamprath (2), Frank Baldauf

In wenigen Tagen kommt ein großer Autokran, um in Obercarsdorf die Eisenbahnbrücke über die Bundesstraße 171 herauszuheben. Die Arbeiter schaffen deren Überbau aus Stahl danach an den Bahnhof in Obercarsdorf. Das wird ein weiterer Schritt für den restlichen Wiederaufbau der Bahnstrecke von Dippoldiswalde bis nach Kipsdorf. Nach Informationen der Sächsischen Zeitung beginnen diese Arbeiten am Montag in einer Woche.

In Obercarsdorf am Bahnhof sind schon zwei weitere Brückenüberbauten aufgebockt. Eine hat ihren normalen Platz in Obercarsdorf, wo die Bahnstrecke am Ortseingang über die Rote Weißeritz führt. Die zweite Stahlkonstruktion gehört nach Buschmühle, wo sie ebenfalls den Fluss überquert. Die Stahlbrücken bekommen alle eine Verjüngungskur.

„Sie werden alle gereinigt und genau untersucht“, sagt Mirko Froß, der stellvertretende Betriebsleiter der Sächsischen. Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), welche die Weißeritztalbahn betreibt. Schließlich haben die Brücken alle schon eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten hinter sich. Wenn irgendwo an den Stahlbauten Schäden sind, werden die repariert oder ganze Teile ausgetauscht. Schließlich bekommen die Brückenteile einen neuen Rostschutzanstrich und werden wieder an Ort und Stelle eingebaut.

Parallel dazu arbeiten Fachleute vor Ort und überprüfen die gemauerten Seitenteile, auf denen die Brücken aufliegen. „Wenn nötig, wird dort das Mauerwerk ausgebessert und neu verfugt“, sagt Froß. Wenn alles fertig ist, kommt erneut der große Kran und setzt die Brückenüberbauten wieder an Ort und Stelle.

Insgesamt beginnen die Bahnleute, an fünf Brücken zu arbeiten. Neben den drei Stahlbrücken in Obercarsdorf werden zwei Betonbrücken in Schmiedeberg erneuert. Diese können jedoch nicht abtransportiert werden, sondern müssen vor Ort instand gesetzt werden. Eine geht über die Zufahrt zum Bahnhof in Schmiedeberg und eine schließt sich an den Viadukt an, der schon in Ordnung gebracht wurde. „Über diese Brücken können wir zwar noch fahren, aber sie halten nicht mehr auf Dauer“, sagt Ralf Kempe, der bei der Dampfeisenbahngesellschaft die Bauarbeiten koordiniert.

Die Brücken kommen zuerst an die Reihe, weil hier die Planung am weitesten fortgeschritten ist. Von den gesamten Planungsarbeiten für die Strecke Dippoldiswalde–Kipsdorf sind rund 60Prozent abgeschlossen, schätzt Froß. Eine weitere Brücke in Ulberndorf ist bereits fertig gebaut. Sie ist im Jahr 2009 in einem Zuge mit dem Ausbau der B170 neu errichtet worden.

Doch über den Zeitplan für die Brückeninstandsetzung will sich Froß nicht öffentlich äußern. Ebenso schweigt er zum Thema, wann der Wiederaufbau der eigentlichen Bahnstrecke startet. Das Wirtschaftsministerium hat in Aussicht gestellt, dass dieser Abschnitt des Bahnbaus in einem Jahr beginnen wird. Wenn es dann flott vorangeht, könnte Ende 2015 der erste Zug wieder von Freital-Hainsberg bis nach Kipsdorf dampfen.

Der Wiederaufbau wird mit einzelnen Bauwerken wie Stützmauern weitergehen. Hier ist das anspruchsvollste Teilstück der obere Abschnitt zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf. Dieser ist 2002 vom Hochwasser am heftigsten in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier muss die Bahntrasse teilweise grundlegend wiederaufgebaut werden. Da reicht es nicht, die Gleise neu zu legen. Es ist Aufgabe der Planer, die Details dafür auszuarbeiten.

Der Abschnitt zwischen Obercarsdorf und Schmiedeberg ist wieder nutzbar, sobald die Brücke über die B171 wieder eingebaut ist. Das beweisen die Sonderfahrten zum Kleinbahn-Advent seit 2011 jedes Jahr von Neuem.

Anders sieht es mit dem Streckenabschnitt von Dippoldiswalde bis Obercarsdorf aus. Hier fehlen große Teile der Gleise. Aber die Bahntrasse ist vorhanden. Der Wiederaufbau steht also nicht vor unüberwindlichen Schwierigkeiten.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/nur-noch-tage-bis-zum-baustart-2835297.htm

Weißeritztalbahn: Zweiter Bauabschnitt beginnt – Kipsdorf 2015 wieder unter Dampf

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    Foto: Rainer Heinrich – Sammlung Günther Klebes
    Zwei Schmalspurlokomotiven beim Wassernehmen in Kipsdorf. Die Aufnahme machte Rainer Heinrich aus Steinpleis 1984.

Irgendwann 2015 ist es soweit. Dann wecken wieder die unüberhörbaren Dampf- und Pfeifgeräusche der schwarzen Rösser den Bahnhof Kipsdorf aus seinem 13 Jahre währenden Dornröschenschlaf. „Nächstes Jahr erreicht der im Mai beginnende Wiederauf- bau des 2. Bauabschnitts auch den Bahnhof Kipsdorf“, versichert Mirko Froß, Infrastrukturleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG.

„Es wird ausreichend Gleise zum Bilden und zum Abstellen von Zügen geben. Ein Wiedersehen mit der Lok 99 1746 ist ziemlich sicher, sie wird noch eingesetzt. Die zweite Lok, die 99 1747, ist hingegen in Nossen abgestellt.

Das Stellwerk geht nicht wieder in Betrieb, bleibt aber im Originalzustand der Nachwelt erhalten. Die Weichen werden künftig von Hand gestellt, so Froß. Das Bahnhofsgebäude gehöre der Stadt Altenberg, befinde sich in einem sehr ordentlichen Zustand, werde als Vereinshaus und von Verkaufseinrichtungen genutzt. Die SDG habe keine Verwendung mehr dafür, lässt Froß wissen.

Ab kommendem Jahr also können Urlauber wie Eisenbahnfans wieder die Kameras zücken, wenn die Loks zum Wassernehmen kommen.

Dann kehrt vielleicht auch zurück, was 1984 Rainer Heinrich aus dem thüringischen Steinpleis als Urlaubsfoto festhielt: zwei Schmalspurlokomotiven beim Wassernehmen in Kipsdorf. Der Lokführer und Hobbyeisenbahner war damals Mitglied im Zwickauer Verein Eisenbahntradition. „Wir haben regelmäßig Postkarten veröffentlicht“, erinnert er sich.

Durch einen vogtländischen Postkartenverein gelangte Heinrichs Motiv auf einer Postkarte offenbar auch in die Niederlande. Dort fand die Post sie einer Marke für würdig. Beides, Karte und Marke, landeten schließlich in der Sammlung des Erlangener Hobby- eisenbahners Günther Klebes. Er kennt das Osterzgebirge, ist mit der Weißeritztalbahn schon gefahren, zuletzt im Eröffnungszug von Freital-Hainsberg nach Dippoldiswalde. Er hofft – wie mit ihm zahllose andere Eisenbahnfreunde – dass die Bahn bald wieder bis zu ihrem Endpunkt Bahnhof Kurort Kipsdorf fährt.

@www.weisseritztalbahn.de

 

Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 28.04.2014.
© DNN-Online, 28.04.2014, 09:17 Uhr
http://www.dnn-online.de/pirna/web/pirna-nachrichten/detail/-/specific/Weisseritztalbahn-Zweiter-Bauabschnitt-beginnt-Kipsdorf-2015-wieder-unter-Dampf-762279057