Vor dem Baustart für die Weißeritztalbahn

An drei Firmen ging der Zuschlag für die Strecke bis Kipsdorf. Eine davon kennt sich mit der Kleinbahn besonders gut aus.

27.02.2016 Von Franz Herz

austart für die Weißeritztalbahn

Mirko Froß, der Betriebsleiter der Weißeritztalbahn wird in den kommenden Monaten viel unterwegs sein zwischen Dipps und Kipsdorf. Dann muss er den Bau im Auge behalten. © Egbert Kamprath

Dippoldiswalde/ Kipsdorf. Mirko Froß, der Betriebsleiter der Weißeritztalbahn, verfolgt zurzeit den Wetterbericht genau. Denn von der Witterung hängt es ab, wann genau die Bauarbeiten für die Bahnstrecke zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf beginnen können. Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft hat die Aufträge dafür vergeben. Diese Woche ist das größte Los bestätigt worden. Es geht um die Bahntrasse mit Unterbau, Stützwänden, Gleisbett und Gleisen. Dafür hat eine Bietergemeinschaft der Firmen Hentschke Bau mit Stammsitz in Bautzen, Sersa GmbH Niederlassung Dresden und Gleisbau Bautzen mit rund zwölf Millionen Euro netto das günstigste Angebot abgegeben. „Inzwischen sind auch die Fristen abgelaufen für einen Widerspruch“, sagt Froß. Es gibt also zumindest keine rechtlichen oder finanziellen Hindernisse mehr, die einem Baustart im Wege stehen. Drei Angebote für den Bahnbau lagen vor. Die Unterschiede zwischen ihnen waren klein.

Die erfolgreiche Bietergemeinschaft besteht aus einem Spezialbetrieb für Ingenieurbauwerke, der Firma Hentschke, und zwei Eisenbahnfachbetrieben. Hentschke hat schon viele Straßen- und Bahnbrücken gebaut und betreibt ein eigenes Betonfertigteilwerk. Die Firma war bereits am Wiederaufbau des ersten Abschnitts der Weißeritztalbahn zwischen Freital und Dippoldiswalde beteiligt, stand damals an der Spitze einer der drei Arbeitsgemeinschaften. Sersa ist ein Eisenbahnbauunternehmen, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv ist. Die Gleisbau Bautzen GmbH ist, wie der Name schon sagt, auf Gleisoberbauarbeiten ausgerichtet, teilt die Firma auf ihrer Webseite mit.

Baustelle wird eingerichtet

Seitdem der Auftrag sicher ist, bereiten sich die Betriebe auf den Bau vor. Dazu gehören Arbeiten wie Materialbestellung, die interne Abstimmung über einzelne Arbeitsschritte und die Arbeitsplanung.

Mitte März sollten dann schon die ersten Arbeiten an der Trasse selbst zu sehen sein. „Wenn das Wetter mitspielt“, sagt Mirko Froß. Auch wenn dieser Winter bisher sehr günstig war für Bauvorhaben, ist es im Osterzgebirge nicht garantiert, dass im März oder April geeignetes Wetter herrscht. Nächste Woche werden voraussichtlich die Arbeiten am Lokschuppen in Kipsdorf beginnen. Dieser Auftrag ist etwas früher vergeben worden. Hier hat Sersa den Zuschlag erhalten. Das hat Vorteile für den Bauablauf, wenn ein Unternehmen als Ansprechpartner für verschiedene Arbeiten zur Verfügung steht. Jetzt wird erst einmal die Baustelle eingerichtet. Ein Baucontainer ist zu erwarten und auch das Gerüst, um am Lokschuppen zu arbeiten. Er muss denkmalgerecht saniert werden.

Anne Dyroff, die in Schmiedeberg die „IG Bahn – Schmiedeberg aktiv“ ins Leben gerufen hat, geht jetzt davon aus, dass zum ersten Advent 2016 tatsächlich wieder Züge durch Schmiedeberg bis hoch nach Kipsdorf dampfen. „Das ist ein Anlass, für den wir auf jeden Fall etwas vorbereiten. Da wird in Schmiedeberg etwas los sein“, kündigt sie an.

Es ist aber die große Frage, die parallel zu den Bauarbeiten geklärt werden muss: Wie viele Züge werden tatsächlich wie oft bis nach Kipsdorf fahren? Angesichts großer Sparzwänge im öffentlichen Verkehr sind verschiedene Modelle in der Diskussion. Es könnte auch darauf hinauslaufen, dass nur ein touristischer Betrieb an ausgewählten Tagen läuft.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/vor-dem-baustart-fuer-die-weisseritztalbahn-3333965.htm

Kommentieren ist momentan nicht möglich.