Archiv für die Kategorie „2. Bauabschnitt“
Ausschreibung für Bimmelbahnbau
Wenn die ersten Gleise an der Bimmelbahn verlegt sind, kann die Elektrik eingebaut werden. Dafür wird eine Firma gesucht.
25.06.2016 Von Franz Herz
Dippoldiswalde/Kipsdorf. Derzeit läuft die letzte große Ausschreibung für den Wiederaufbau des oberen Abschnitts der Weißeritztalbahn. Es geht dabei um die Elektrik entlang der Strecke, wie Mirko Froß, Betriebsleiter bei der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, informierte. Zu den Elektroinstallationen gehören die Signaltechnik, um die Züge zu steuern, die Fernmeldetechnik und die Stromversorgung für die technischen Anlagen entlang der Bahntrasse zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf.
Anfang Juni wurden diese Arbeiten öffentlich ausgeschrieben. Derzeit können interessierte Firmen Angebote abgeben. Im August soll die Entscheidung über den Zuschlag fallen. Im September sollen die Gleisbauer auf verschiedenen Abschnitten dann so weit sein, dass die Elektriker beginnen können. Sie können erst mit ihrer Arbeit anfangen, wenn die anderen Schritte abgeschlossen sind.
Derzeit wird auf der gesamten Strecke zügig gebaut. Die Arbeiter sind aber unterschiedlich weit. Im oberen Abschnitt zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf laufen noch die Stützwandbauten zur Weißeritz und zur Bundesstraße hin. Die müssen abgeschlossen sein, ehe der Bau des Gleisbettes beginnen kann. Im unteren Bereich zwischen Dippoldiswalde und Schmiedeberg liegt teilweise schon das Schotterbett, auf das schließlich die Schwellen und Gleise verlegt werden.
Bahn frei für den Wiederaufbau
Am Anfang steht der Abbau der alten Gleise der Weißeritztalbahn. Der Bau kann auch eine Chance für schnelles Internet sein.
17.03.2016 Von Franz Herz
Freital. Im August werden es 14 Jahre, dass der letzte Zug nach Kipsdorf gedampft ist. Jetzt endlich läuft der Wiederaufbau der Weißeritztalbahn auch auf dem oberen Abschnitt. An mehreren Stellen sind die Arbeiter am Wirken. Zwischen dem Bahnhof Dippoldiswalde und Ulberndorf nehmen sie die Schwellen heraus, wie Mirko Froß, Betriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, sagt. Auf dem Bauabschnitt oberhalb von Schmiedeberg-Buschmühle konzentrieren sich die Arbeiten momentan auf Kipsdorf. Dort werden die alten Gleise und die Schwellen abgebaut. Sie sind nach 14 Jahren Verfall marode und müssen komplett ersetzt werden. Derzeit laufen in erster Linie Abbauarbeiten, damit Platz wird für den Neuaufbau der Strecke. „Das wird so noch einige Tage gehen“, sagt Froß. Aber auch Aufbauarbeiten haben schon begonnen. So steht unterhalb von Kipsdorf bis voraussichtlich Mitte Juni eine Baustellenampel. Die Bundesstraße B 170 ist hier halbseitig gesperrt. Dort errichten die Bauarbeiter eine Stützmauer zur Straße hin neu. Der Platz neben der Straße reicht für die Arbeiten nicht aus.
In Ulberndorf stellen die Bauarbeiter das Planum wieder her. Darauf kommen später das Schotterbett und die Gleise. In Ulberndorf verläuft die Strecke auch großteils direkt neben der Bundesstraße. Der Platz müsste hier aber reichen für die Bauarbeiten, ohne dass eine Straßensperrung erforderlich wird, nimmt Froß an. Der Beginn der Bauarbeiten war auch Anlass, um im Technischen Ausschuss des Stadtrats Dippoldiswalde eine alte Idee neu aufzugreifen. Neben der Bahntrasse wird ein Kabelkanal für die Signale gelegt. Henry Krenz (Freie Wähler) erinnerte daran, dass dies eine Möglichkeit wäre, kostengünstig ein Glasfaserkabel mit zu verlegen. Damit stünde dann auf der ganzen Straße zwischen Dipps und Kipsdorf ein schnelles Internetsignal ohne zusätzlichen Aufwand durch Tiefbauarbeiten zur Verfügung. Immerhin: Diese Idee war schon 2011 in einer Untersuchung zum schnellen Internet für die Gemeinde Schmiedeberg vorgestellt worden.
An Mirko Froß ist aber noch niemand mit diesem Gedanken herangetreten. „Das müsste dann ja schon ein Netzbetreiber wie die Telekom sein“, sagt er. Technisch sei es nicht ausgeschlossen, eine Glasfaserleitung mit im Kabelkanal zu verlegen. Anders als beispielsweise eine Stromleitung würde das die Bahnsignale nicht stören. „Aber die Rahmenbedingungen müssen geklärt werden“, sagt Froß. Beispielsweise liegt der Kanal ja im Sicherheitsbereich der Gleise. Dort kann ein Betreiber also nicht jederzeit für Reparaturen ran, sondern muss auf den Zugverkehr Rücksicht nehmen. Ob das ein Netzbetreiber mitmacht, müsste erst geklärt werden.
Auf jeden Fall müsste diese Frage zu dem Zeitpunkt geklärt sein, zu dem die Arbeiten für die Elektrik an der Bahn ausgeschrieben werden. Das soll passieren, wenn die jetzigen Bauarbeiten so weit vorangeschritten sind, dass die Spezialisten sich an die Arbeit machen können.
Nun wird tatsächlich an der Bimmelbahn gebaut
Viele haben schon nicht mehr daran geglaubt. Jetzt werden vier Brücken saniert. Wie geht es dann aber weiter?
24.09.2014 Von Franz Herz
Matthias Scholz entfernt mit dem Sandstrahler auf der Bahnbrücke über die Schenkgasse in Schmiedeberg die alte Isolierschicht aus Bitumen. Danach können die Fachleute den Zustand des Bauwerks richtig beurteilen. Sicher ist, dass ein Widerlager dieser Brücke komplett erneuert werden muss.
Foto: Egbert Kamprath
Vier Brücken machen den Anfang beim Wiederaufbau der Weißeritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf. Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft lässt die Bauwerke für rund 700000 Euro sanieren. Das ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass im kommenden Jahr in einem Durchgang die Gleise von Dippoldiswalde bis Kipsdorf verlegt werden können, erklärt Mirko Froß, der stellvertretende Betriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft. Sein Unternehmen betreibt die Weißeritztalbahn. Wenn dabei nichts mehr dazwischenkommt, bestehen reelle Chancen, dass Ende 2015 auf der gesamten Weißeritztalstrecke wieder die Züge fahren können. Offiziell haben die Arbeiten an den Brücken schon im Mai begonnen, bei einem Termin mit Verkehrsminister Sven Morlock (FDP). Offenbar fiel dieser sogenannte Baustart aber unter die Rubrik Wahlkampfgetöse, denn damals war der Auftrag noch nicht einmal ausgeschrieben. Das ist inzwischen geschehen. Die Baufirma Backer aus Hainichen hat als Günstigster von sechs Bietern den Auftrag dafür erhalten und nun wird tatsächlich gebaut.
Es handelt sich um die Sanierung von vier Brücken bis Ende November. „Vier Einzelstücke“, wie Froß sagt. Jede von ihnen ist anders. Die erste ist eine Stahlträgerkonstruktion und wird am Ortseingang von Obercarsdorf wieder die Weißeritz überqueren. Derzeit liegt der Überbau aus Stahl auf dem Gelände des Haltepunkts Obercarsdorf und wird dort bearbeitet. Hier wurde eine Arbeitsfläche eingerichtet. Daneben befindet sich auch der Überbau der zweiten Brücke, welche am oberen Ende von Obercarsdorf die B171 überquert.
Die Stahlteile sind in Obercarsdorf teilweise in weiße Zelte eingehüllt. In denen arbeiten Spezialisten eines Unternehmens für Korrosionsschutz. „Das ist ein Sicherheitsbereich. Da darf auch ich nicht hinein, wenn gearbeitet wird“, sagt Froß und zuckt mit den Schultern. Die Fachleute holen mit Sandstrahltechnik alle alten Farbschichten runter. Dann wird der Stahl begutachtet, wo eventuell ein Teil erneuert werden muss. Anschließend kommt in mehreren Schichten wieder der Rostschutz drauf. „Wenn wir die Überbauten wieder zu sehen bekommen, werden sie wieder ihren grauen Anstrich haben“, kündigt Froß an.
Die dritte Brücke ist eine Betonbogenkonstruktion und führt in Schmiedeberg im Anschluss an das Viadukt über die Schenkgasse. Dort steht eine Seitenwand der Brücke, ein Widerlager, nicht mehr gerade. Fachleute vermuten die Ursache im Untergrund, wo eine wasserführende Bodenschicht ist. Hier wird seit gestern ein Gerüst aufgebaut, das den Überbau stützt. Danach reißen die Bauleute das Widerlager ab und betonieren es neu.
Die vierte Brücke, die saniert wird, führt über die Zufahrt zum Schmiedeberger Bahnhof. Die ist wieder anders gebaut mit Stahlträgern in Beton. Hier ist der Beton in schlechten Zustand. Die vier Brücken sind viele Jahrzehnte alt. Daher wäre die Sanierung ohnehin bald fällig geworden. Wenn jetzt die Bahnstrecke wieder errichtet wird, ist es daher sinnvoll, alle Arbeiten in einem Zug zu erledigen.
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/nun-wird-tatsaechlich-an-der-bimmelbahn-gebaut-2936175.html
Beginn der Brückensanierung
Seit 01. September wird die Baustelle auf dem Bahnhof Obercarsdorf eingerichtet. Hier sollen Brückenüberbauten saniert werden.
Bei der Ausschreibung für die Brückeninstandsetzungen hat die die Firma BACKER-BAU Hainichen den Zuschlag bekommen.
Das ehrgeizige Ziel der Fertigstellung der Brücken ist der 30.11.2014.
Baustart für die Weißeritztalbahn
Bimmelbahn-Chef Roland Richter hebt kurz den Arm. Das ist gestern Nachmittag in Obercarsdorf das Signal für den Fahrer des Autokranes, den ganz, ganz langen Arm in Bewegung zu setzen. Nahezu sanft und mit großer Präzision hebt er die alte Bahnbrücke über der Bundesstraße B171 wie eine Feder hoch und lässt das 18 Meter lange und vier Meter breite Stahlteil hinab auf den Rücken eines Tiefladers schweben.
Auf den Gesichtern der Bahn-Fans, die auch als Zaungäste aus umliegenden Orten gekommen sind, spiegelt sich Freude. Selbst Profis lässt so ein Moment nicht unberührt. Für Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, die die Weißeritztalbahn betreibt, ist so eine Aktion zwar nichts Ungewöhnliches, aber auch nicht alltäglich. „Das sieht immer so leicht aus“, sagt er und lässt dabei den Autokran mit seiner schweren Last nicht aus den Augen. „Als wäre es nichts, dabei hängen 35Tonnen dran.“ Nach nur wenigen Minuten sinkt der Koloss geräuschlos auf den Tieflader, der die alte Brücke anschließend zur Sanierung zum Bahnhof nach Obercarsdorf transportiert. Das war zugleich – man traut es sich kaum zu sagen – der offizielle Startschuss für den Wiederaufbau des zweiten Abschnittes der Weißeritztalbahn von Dippoldiswalde bis Kurort Kipsdorf. Zwölf Jahre, nachdem die Strecke von der Flut zerstört wurde, gefühlt nach der x-ten Ankündigung soll es nun endlich mit dem 15Millionen Euro teuren Projekt losgehen. Spaten wurden diesmal vorsichtshalber gar nicht erst verteilt. So weit ist es schließlich auch noch nicht. Ein Arm als Startsignal musste genügen. Und es schien, als hätte die FDP, die mit Kreis- und Landesspitze erschienen war, diesmal allein die Verantwortung übernommen, dass es auch was wird. Andere Polit-Prominenz war nicht zu sehen, außer auf Wahlplakaten. Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok sah das entspannt. „Der Termin war öffentlich bekannt“, sagt er. „Da konnte jeder kommen“ – auch wenn er nicht eingeladen war. Bis Jahresende sollen nun insgesamt fünf Brücken zwischen Dipps und Schmiedeberg erneuert werden. Wenn das Wetter mitspielt, beginnen ab Frühjahr 2015 die Bauarbeiten an der Strecke. Wann die Bahn rollt, darauf wollte sich Morlok dann doch nicht so genau gegenüber der SZ festlegen. „Man soll nicht so große Erwartungen wecken“, sagte er. „Wir werden es sicher 2016 schaffen, alles andere wäre schön.“