Archiv für die Kategorie „Sächsische Zeitung“

Pfiffige Idee für den Hochwasserschutz

In Obercarsdorf entsteht eine neue Brücke für die Weißeritztalbahn. Wenn die nächste Flut kommt, gibt es einen Trick.

Von Franz Herz

An der Kellerkurve in Obercarsdorf ist der Brückenüberbau wieder eingesetzt worden. Die 15 Meter lange Stahlkonstruktion war 17 Tonnen schwer.

An der Kellerkurve in Obercarsdorf ist der Brückenüberbau wieder eingesetzt worden. Die 15 Meter lange Stahlkonstruktion war 17 Tonnen schwer. © Egbert Kamprath

Obercarsdorf.
Der Bimmelbahnbau von Dippoldiswalde in Richtung Kipsdorf kommt voran. Auf der ganzen Strecke sind die Bauleute am Arbeiten. Der Stand ist dabei sehr unterschiedlich. Teilweise stellen die Bauarbeiter schon das Schotterbett her und legen Schwellen, an anderen Stellen werden dafür durch den Bau von Stützwänden erst die Voraussetzungen geschaffen.

Schlüsselstellen auf der Strecke sind die Brücken über die Weißeritz und die Bundesstraße B 171. Eine davon fehlt noch. Aber daran wird gearbeitet. Die Brücke wird in Schmiedeberg-Buschmühle die Rote Weißeritz überqueren. Der Stahlüberbau dafür steht noch auf dem Bahnhofsgelände in Obercarsdorf, wird aufgearbeitet und bekommt einen neuen Anstrich. Sobald die Widerlager in Buschmühle fertig betoniert sind, wird der Überbau mit einem Kran eingesetzt. Das wird voraussichtlich im Juli passieren, informierte Mirko Froß, der für den Betrieb der Weißeritztalbahn verantwortlich ist.

Vor Kurzem ist das an der Kellerkurve in Obercarsdorf geschehen, als hier der Autokran den Überbau an seinen Platz gehoben hat. Hier laufen jetzt die Bauarbeiten weiter. Die Brücke wird eine Besonderheit. Wenn sie fertig ist, dann kann sie bei Hochwasser angehoben werden. Damit reagiert die Bahn auf die neuen Anforderungen nach den Erfahrungen aus den vergangenen Überflutungen. Eigentlich müsste hier der Querschnitt des Flusses vergrößert werden, damit er bei einem Hochwasser Platz genug hat. Das hätte aber bedeutet, die gesamte Bahnstrecke auf diesem Abschnitt nicht nur neu aufzubauen, sondern deutlich anzuheben. Die jetzige Lösung ist einfacher und sie hilft dennoch im Hochwasserfall. Durch das Anheben der Brücke wird vermieden, dass sich hier das Wasser staut und die Rote Weißeritz über die Ufer tritt.

Sperrungen so kurz wie möglich

Deutlich weiter sind die Arbeiten an der Brücke über die B 171. Hier sind die Bauarbeiter schon dabei, die Brückenbalken einzubauen. „Die Balken haben die gleiche Funktion wie die Schwellen. Sie sind nur etwas kräftiger. Daher heißen sie Balken“, erklärt Froß. Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, können die Bauarbeiter hier schon die Gleise verlegen.

Der Gleisbau wird auf dem unteren Abschnitt von Dippoldiswalde bis Schmiedeberg schon vorbereitet, wie Froß berichtet. Die grünen Rohre, die entlang der Bahnstrecke lagen, sind inzwischen weitgehend eingebaut. Sie dienen der Entwässerung. Von Dippoldiswalde aufwärts wird das Schotterbett hergestellt. Dafür ist derzeit eine große, gelbe Spezialmaschine im Einsatz. Diese nimmt den vorhandenen Schotter auf, siebt ihn durch und lässt die guten Steine wieder auf die Bahnstrecke fallen. Den Dreck, der die Festigkeit des Schotters stört, wirft sie daneben, wo er dann weggebaggert wird. Es sind ja noch Schlammreste vom Hochwasser im Schotter drin. Rund zehn Zentimeter stark soll dann die Schotterschicht werden, bevor die Bauleute darauf wieder die Schwellen verlegen. Bisher sind nur die Straßenübergänge nicht in Angriff genommen worden. Die kommen noch an die Reihe. Hier wird in schnellen Aktionen gearbeitet, um die Sperrungen so kurz wie möglich zu halten.

Im oberen Bereich von Buschmühle bis nach Kipsdorf laufen derzeit mehrere Baustellen für Stützmauern. Zum einen wird am Bahnhof in Kipsdorf eine Mauer zur Bundesstraße hin errichtet. Andere Mauern entstehen am Ufer der Weißeritz und festigen das Ufer von der Bahnstrecke zum Fluss hin. Der lange Abschnitt, der direkt an der B 170 entlang verläuft, ist schon so weit vorbereitet, dass auch hier der Schotter eingebaut werden kann.

In Kipsdorf gehen auch die Arbeiten am Lokschuppen voran. Dort wird derzeit der Fenstereinbau vorbereitet und die Dachdecker sind am Arbeiten. Es sieht also gut aus, dass die Bimmelbahn dieses Jahr wieder bis Kipsdorf dampfen kann.

Bahn frei für den Wiederaufbau

sz-online.de | Sachsen im Netz

Am Anfang steht der Abbau der alten Gleise der Weißeritztalbahn. Der Bau kann auch eine Chance für schnelles Internet sein.

17.03.2016 Von Franz Herz

 für den Wiederaufbau

Mike Bandorski, Gerd Moritz und Frank Pawellek (v.l.) lösen hier am Ortseingang von Kipsdorf die Schienen von den alten Schwellen. Die werden abgebaut, damit die neue Bahnstrecke gelegt werden kann.

© Egbert Kamprath

Freital. Im August werden es 14 Jahre, dass der letzte Zug nach Kipsdorf gedampft ist. Jetzt endlich läuft der Wiederaufbau der Weißeritztalbahn auch auf dem oberen Abschnitt. An mehreren Stellen sind die Arbeiter am Wirken. Zwischen dem Bahnhof Dippoldiswalde und Ulberndorf nehmen sie die Schwellen heraus, wie Mirko Froß, Betriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, sagt. Auf dem Bauabschnitt oberhalb von Schmiedeberg-Buschmühle konzentrieren sich die Arbeiten momentan auf Kipsdorf. Dort werden die alten Gleise und die Schwellen abgebaut. Sie sind nach 14 Jahren Verfall marode und müssen komplett ersetzt werden. Derzeit laufen in erster Linie Abbauarbeiten, damit Platz wird für den Neuaufbau der Strecke. „Das wird so noch einige Tage gehen“, sagt Froß. Aber auch Aufbauarbeiten haben schon begonnen. So steht unterhalb von Kipsdorf bis voraussichtlich Mitte Juni eine Baustellenampel. Die Bundesstraße B 170 ist hier halbseitig gesperrt. Dort errichten die Bauarbeiter eine Stützmauer zur Straße hin neu. Der Platz neben der Straße reicht für die Arbeiten nicht aus.

In Ulberndorf stellen die Bauarbeiter das Planum wieder her. Darauf kommen später das Schotterbett und die Gleise. In Ulberndorf verläuft die Strecke auch großteils direkt neben der Bundesstraße. Der Platz müsste hier aber reichen für die Bauarbeiten, ohne dass eine Straßensperrung erforderlich wird, nimmt Froß an. Der Beginn der Bauarbeiten war auch Anlass, um im Technischen Ausschuss des Stadtrats Dippoldiswalde eine alte Idee neu aufzugreifen. Neben der Bahntrasse wird ein Kabelkanal für die Signale gelegt. Henry Krenz (Freie Wähler) erinnerte daran, dass dies eine Möglichkeit wäre, kostengünstig ein Glasfaserkabel mit zu verlegen. Damit stünde dann auf der ganzen Straße zwischen Dipps und Kipsdorf ein schnelles Internetsignal ohne zusätzlichen Aufwand durch Tiefbauarbeiten zur Verfügung. Immerhin: Diese Idee war schon 2011 in einer Untersuchung zum schnellen Internet für die Gemeinde Schmiedeberg vorgestellt worden.

An Mirko Froß ist aber noch niemand mit diesem Gedanken herangetreten. „Das müsste dann ja schon ein Netzbetreiber wie die Telekom sein“, sagt er. Technisch sei es nicht ausgeschlossen, eine Glasfaserleitung mit im Kabelkanal zu verlegen. Anders als beispielsweise eine Stromleitung würde das die Bahnsignale nicht stören. „Aber die Rahmenbedingungen müssen geklärt werden“, sagt Froß. Beispielsweise liegt der Kanal ja im Sicherheitsbereich der Gleise. Dort kann ein Betreiber also nicht jederzeit für Reparaturen ran, sondern muss auf den Zugverkehr Rücksicht nehmen. Ob das ein Netzbetreiber mitmacht, müsste erst geklärt werden.

Auf jeden Fall müsste diese Frage zu dem Zeitpunkt geklärt sein, zu dem die Arbeiten für die Elektrik an der Bahn ausgeschrieben werden. Das soll passieren, wenn die jetzigen Bauarbeiten so weit vorangeschritten sind, dass die Spezialisten sich an die Arbeit machen können.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/bahn-frei-fuer-den-wiederaufbau-3350065.html

Baubeginn an der Weißeritztalbahn

An drei Stellen wird es diese Woche losgehen. Wo gearbeitet wird und was zuerst geplant ist.

Von Franz Herz

An der Hafermühle in Dipps liegen die Gleise noch. Aber auch hier wird die Trasse erneuert.

An der Hafermühle in Dipps liegen die Gleise noch. Aber auch hier wird die Trasse erneuert. © Frank Baldauf

 Dippoldiswalde/Kipsdorf.

Die Finanzfragen sind geklärt, die Ausschreibung ist abgeschlossen, jetzt steht dem Baubeginn für das letzte Stück der Weißeritztalbahn von Dippoldiswalde bis Kipsdorf nicht mal mehr das Wetter entgegen. „Diese Woche geht es straff los“, informierte Mirko Froß, der bei der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft als Betriebsleiter für die Weißeritztalbahn verantwortlich ist.

An drei Stellen werden die Bauarbeiter beginnen. Zwischen Dippoldiswalde und Ulberndorf ist ein Bauabschnitt. Hier werden die vorhandenen Gleise abgebaut, damit der Unterbau erneuert und für das Verlegen der neuen Gleise vorbereitet werden kann. An dieser Stelle ist die Strecke auf rund einem Kilometer vom Bahnhof Dippoldiswalde bis zur ehemaligen Hydraulik intakt geblieben. In den letzten Jahren waren hier zwar manchmal Arbeitszüge unterwegs. Dennoch muss auch diese Bahntrasse erneuert werden.

Der nächste Bauabschnitt ist der oberste Teil der Strecke zwischen dem Haltepunkt Schmiedeberg-Buschmühle und dem Endbahnhof Kipsdorf. Hier handelt es sich um rund drei Kilometer, die im August 2002 deutlich schwerere Schäden davongetragen haben. Die Bahnlinie verläuft vor Ort großteils unmittelbar neben der Roten Weißeritz, und die hat 2002 das gesamte Gleisbett unterspült und weggerissen. Die Bauleute müssen diese Trasse neu errichten und ganz neue Stützbauwerke bauen, um künftig den Fluss von der Bahn fernzuhalten.

Lokschuppen wird saniert

Die dritte Bahnbaustelle hat nicht direkt mit den Gleisen zu tun. Es geht um den Lokschuppen in Kipsdorf. Der wird ebenfalls denkmalgerecht saniert und wieder für den Betrieb nutzbar gemacht. Hier müssen die Bauarbeiter ein Gerüst aufstellen. Das Haus soll als Unterstand für Fahrzeuge dienen, wie z.B. Loks, die derzeit in Freital-Hainsberg noch im Freien stehen.

Die Entscheidung für den Baubeginn in dieser Woche ist kurzfristig gefallen, weil das Wetter passt. Vor einer Woche ist noch viel Schnee gefallen. Wenn es so weitergegangen wäre, hätten die Arbeiten noch warten müssen. Da die Meteorologen aber nun milderes Wetter ankündigen und der Schnee großteils wieder weggetaut ist, sollte er kein Hindernis mehr darstellen.

Wann es an den weiteren Abschnitten zwischen Ulberndorf und Buschmühle losgeht, wird operativ entschieden. Insgesamt geht es um Bauarbeiten im Wert von über zwölf Millionen Euro. Eine Arbeitsgemeinschaft von drei sächsischen Firmen hat den Auftrag für den kompletten Streckenbau bekommen. Das sind die Firmen Hentschke Bau mit Sitz in Bautzen, Sersa GmbH Niederlassung Dresden und Gleisbau Bautzen. Sersa ist auch mit der Sanierung des Lokschuppens beauftragt. Im Frühjahr wird die letzte Ausschreibung für die technische Ausstattung der Strecke folgen.

Startschuss für den Wiederaufbau

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Der letzte Dampfzug der Weißeritztalbahn rollte zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf im August 2002. Dann kam das Hochwasser. Nun gibt es für die Freunde der Schmalspurbahn eine gute Nachricht.

25.02.2016

ss für den Wiederaufbau

Es geht voran mit der Weiperitztalbahn. Nun soll der Abschnitt bis Kipsdorf wieder aufgebaut werden. © Frank Baldauf

Freital/Dippoldiswalde. Im März startet der Wiederaufbau der flutzerstörten Weißeritztalbahn auf dem elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf. „Wenn das Wetter mitspielt, steht dem nichts im Wege“, sagte Mirko Froß, Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft SDG, am Donnerstag. Nach seinen Worten sind die Bauaufträge am Dienstag an eine Bietergemeinschaft aus sächsischen Firmen erteilt worden. Es beteiligten sich insgesamt drei Arbeitsgemeinschaften an der europaweiten Ausschreibung. Die Kosten für den Wiederaufbau werden sich auf insgesamt auf rund 15,5 Millionen Euro belaufen. Eine weitere europaweite Ausschreibung soll planmäßig zwischen April und Juni erfolgen. Das betrifft die Errichtung der technischen Anlagen, zum Beispiel von Bahnübergängen mit Schranken. Bis Ende des Jahres wird die Strecke aus heutiger Sicht fertiggestellt sein.

Allerdings: Ob überhaupt einmal Züge – von Sonderfahrten einmal abgesehen – bis Kipsdorf rollen, steht in den Sternen. „Wir sind zum Betrieb der Strecke und zu einem eventuellen Fahrplan in Gesprächen“, hieß es Anfang dieses Monats unisono von SDG und Verkehrsverbund. Auf dem Abschnitt Freital–Dippoldiswalde rollen seit 2008 wieder Züge. Finanziert wird das aus einem Budget für den öffentlichen Nahverkehr. (SZ)

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/startschuss-fuer-den-wiederaufbau-3332619.html

Mehr Dampf für die Bimmel

Die Bauvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ein Brückenbau ist dabei eine besondere Herausforderung.

Von Franz Herz

Lokführer René Belschner gibt Dampf, damit die Weißeritztalbahn zügig die letzten Kilometer bis nach Dippoldiswalde zurücklegt. Foto: Egbert Kamprath
Lokführer René Belschner gibt Dampf, damit die Weißeritztalbahn zügig die letzten Kilometer bis nach Dippoldiswalde zurücklegt.
Foto: Egbert Kamprath

Die Weißeritztalbahn schnauft an der Talsperre Malter vorbei. Eine lange Fahne aus Qualm und Dampf steht über dem Zug in der Luft. Lokführer René Belschner gibt gut Dampf. Er hat ein kräftiges Feuer im Kessel, damit die Lok flott hoch nach Dippoldiswalde zieht. Dieses malerische Bild gehört seit Jahren wieder zum Osterzgebirge.

Wenn alles glattgeht, muss der Lokführer Ende 2015 in Dippoldiswalde nicht mehr wenden, sondern kann direkt weiterfahren bis hoch zum Endbahnhof nach Kipsdorf. Die Vorbereitungen für den Wiederaufbau auf der Strecke Dippoldiswalde – Kipsdorf laufen auf Hochtouren.

Dabei gibt es allerdings einen Knackpunkt. Die Bahnbrücke über die Rote Weißeritz am Ortseingang von Obercarsdorf erfordert besondere Aufmerksamkeit von den Planern. Hier ist es mit einem einfachen Wiederaufbau nicht getan. „Anwohner machen sich Sorgen wegen des fehlenden Hochwasserschutzes“, sagt der Obercarsdorfer Ortsvorsteher Karl-Günter Schneider (CDU). Wenn die Brücke einfach so wieder aufgebaut wird, wie sie bis zur Augustflut 2002 war, reicht das nicht. Sie würde dann eine Engstelle im Fluss, während die Landestalsperrenverwaltung die Rote Weißeritz sonst auf ihrer ganzen Länge ausbaut und dabei auch das Flussbett erweitert. An solchen Engstellen ist die Hochwassergefahr besonders groß.

„Wir arbeiten dafür an einer Lösung“, sagt Mirko Froß, der stellvertretende Betriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, die die Weißeritztalbahn betreibt. Die Brücke insgesamt zu erweitern, wäre ein Riesenaufwand. Günstiger wäre eine Technik, bei der die Brücke angehoben würde, wenn die Rote Weißeritz zu viel Wasser führt. In diese Richtung wird die Lösung gehen. Details dazu teilt Froß aber nicht mit.  – Auch an den anderen Brücken, die im vergangenen Jahr saniert wurden, in Obercarsdorf über die B 171 und in Schmiedeberg über die Zufahrt zum Bahnhof, sind noch Restarbeiten notwendig. Die werden erledigt, wenn das Frühjahr bauoffenes Wetter bringt, stellt Froß in Aussicht.

Bis dahin sollten auch die Planer so weit sein, dass der gesamte weitere Wiederaufbau europaweit ausgeschrieben werden kann. Ziel der Dampfeisenbahngesellschaft ist, den kompletten Bauauftrag an eine Firma zu vergeben. Die entscheidet dann auch, wie sie den Bauablauf organisiert. „Das liegt nicht in unserer Hand“, sagt Froß. Aber der grobe Ablauf ist vorgegeben. Zuerst werden die Ingenieurbauwerke errichtet. Dazu gehören Stützmauern und Brücken. Hier ist ein Großteil der Arbeiten schon erledigt. Dann wird die Bahntrasse aufgeschottert, ehe schließlich darauf die Gleise verlegt werden.

Parallel zu diesen bahninternen Vorbereitungen machen sich auch Tourismusanbieter und Anwohner entlang der Bahnstrecke Gedanken, wie sie das Angebot verbessern, damit sich für die Bahntouristen der Weg ins Osterzgebirge auch lohnt. In Schmiedeberg hat sich dafür eine Interessengemeinschaft gegründet. „Wir wollen beispielsweise das Wanderwegeangebot attraktiver machen“, sagt Anna Dyroff, die dort mit an der Spitze steht.

Sowohl Anwohner als auch Bahnbetreiber gehen davon aus, dass mit dem weiteren Wiederaufbau auch das Interesse an der Bahn wieder steigen wird. Das ist nach einem Rückgang im Jahr 2013 bereits im letzten Jahr wieder besser geworden. „Die Fahrgastzahl auf der Weißeritztalbahn ist gestiegen. Die genauen Zahlen können wir erst in einigen Wochen bekannt geben“, bestätigt das Froß.

Eisenbahnfreunde und viele Anwohner hoffen nun, dass Ende dieses Jahres, am besten zum Eisenbahnadvent, die Strecke bis Kipsdorf wieder eröffnet wird. Das würde nicht nur mehr Dampf für die Bimmel, sondern einen Besucherschub bringen.

Artikel­URL: http://www.sz­online.de/nachrichten/mehr­dampf­fuer­die­bimmel­3028774.html

 

Planer für Bau der Bimmelbahn gesucht

sz-online.de | Sachsen im Netz

Die Dampfeisenbahngesellschaft hat einen neuen Auftrag europaweit ausgeschrieben. Aber Neulinge haben keine Chance.

29.12.2014 Von Franz Herz

r Bauder Bimmelbahn gesucht

Das ist ein seltenes Bild. Ein Zug fuhr im Frühjahr 2014 nach Ulberndorf. Es war ein Arbeitszug, um die Trasse von Bewuchs freizuhalten. Auf dem ersten Stück sind die Gleise noch intakt, ab Ulberndorf müssen sie neu gebaut werden. Das geht nun in die Planung. Foto: Egbert Kamprath

Eigentlich ist Winterpause an der Bahnstrecke zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf. Die Brückensanierungen in Obercarsdorf und Schmiedeberg sind teilweise abgeschlossen, teilweise auf das Frühjahr vertagt. Doch die Büroarbeiten gehen weiter. So hat die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft SDG als Betreiber vier Tage vor Weihnachten einen Teil der Planung europaweit ausgeschrieben.

Referenzen sind vorzuweisen

Es geht um die Planung und Bauüberwachung für die 3,3 Kilometer lange Strecke zwischen Dipps und Obercarsdorf. Der Wert dieser Arbeiten wird auf 180 000 Euro geschätzt. Der Gesamtwert des Wiederaufbaus von Dippoldiswalde bis Kipsdorf beträgt rund 15 Millionen Euro, und ab fünf Millionen Euro ist die europaweite Ausschreibung verpflichtend. Das gilt dann auch für Teilaufträge. „Das wird jetzt ein zweistufiges Verfahren“, erklärt Mirko Froß, Betriebsleiter bei der SDG. Erst müssen sich interessierte Ingenieurbüros melden und ihre Eignung nachweisen. Die Anforderungen sind dabei hoch.

Drei Referenzen sind in der Ausschreibung gefordert. Unter anderem müssen Bewerber schon einmal im Bereich Eisenbahnbau gearbeitet haben und einen Auftrag über eine Bausumme von mindestens einer Million Euro abgeschlossen haben, der auch in Betrieb ist. Die Prüfung dieser Arbeitsnachweise ist der entscheidende Punkt bei der Auswahl der Bieter, die in die engere Wahl kommen. Bis 8. Januar müssen die Unterlagen bei der Ingenieurgesellschaft für Sicherungstechnik und Bau (ISB) in Dresden vorliegen, die hat von der SDG den Auftrag für die Ausschreibung bekommen.

Die Entscheidung soll im Januar 2015 fallen, wer um ein konkretes Angebot angefragt wird. Bis der Auftrag unterschrieben ist, kann es durchaus Frühjahr werden. Das sollte aber für die Strecke zwischen Dippoldiswalde und Obercarsdorf kein Problem werden. „Der Abschnitt ist für den Bau unkritisch“, sagt Froß. Auf weiten Teilen verläuft die Strecke hier wieder auf der alten Trasse, an der nichts geändert wird.

Komplett umgebaut wurde die Überquerung der Weißeritz in Ulberndorf. Die ist aber schon fertig. Das ist im Zuge des Ausbaus der B 170 vor drei Jahren mit erledigt worden. Jetzt müssen nur noch die Gleise auf die neue Brücke kommen.

Insgesamt müssen die Planer zwischen Dipps und Obercarsdorf zwei Brücken betrachten, drei Stützmauern, zehn Durchlässe von Gewässern, zwei gesicherte Bahnübergänge in Ulberndorf und am Ortseingang von Obercarsdorf sowie zehn Querungen von Einmündungen und Wirtschaftswegen, die nicht eigens gesichert sind. Es ist also kein einfaches Vorhaben.

Für den weiteren Streckenabschnitt von Obercarsdorf bis Kipsdorf sind die Planungsarbeiten schon vergeben und auch in Arbeit, sagt Froß. Dort stehen die Planer vor größeren Herausforderungen. Vor allem oberhalb von Schmiedeberg bis Kipsdorf ist die Trasse in weiten Teilen komplett weggespült worden. Hier geht es nicht mehr nur um einen Wiederaufbau, hier haben die Arbeiten den Charakter eines kompletten Neubaus. Ziel ist weiterhin, die Planung so weit voranzutreiben, dass die Ausschreibung der Bauarbeiten beginnen und der Wiederaufbau nächstes Jahr über die Bühne gehen kann.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/planer-fuer-bauder-bimmelbahn-gesucht-3003970.html

Bahnbrücke kehrt zurück

sz-online.de | Sachsen im Netz

10.12.2014

Die Bahnbrücke der Weißeritztalbahn über die Bundesstraße 171 bei Obercarsdorf wird am Sonnabend, dem 13. Dezember, wieder an ihren Platz gesetzt. Die Arbeiten sollen um 7 Uhr beginnen und sind bis 14 Uhr geplant. Dafür muss die B 171 in Richtung Sadisdorf komplett gesperrt werden. Auch auf der B 170 müssen sich die Autofahrer auf Verzögerungen einstellen, wenn die große Stahlkonstruktion vom Bahnhof Obercarsdorf zu ihrem Einsatzort gefahren wird. Am Bahnhof wurde der Brückenüberbau repariert und mit neuem Rostschutz versehen.

Damit stehen die diesjährigen Arbeiten am Wiederaufbau der Bahnstrecke vor ihrem Abschluss. Mehrere Brücken über die Weißeritz in Obercarsdorf sowie über Straßen in Schmiedeberg und Obercarsdorf sind dabei saniert worden.

Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft bereitet jetzt die Planung des weiteren Wiederaufbaus so weit vor, dass die Arbeiten ausgeschrieben werden können, informiert Betriebsleiter Mirko Froß. Wenn das Wetter im Frühjahr wieder Bauarbeiten zulässt, sollen die Arbeiten an der Trasse beginnen. Schließlich wird ein Bauzug die Gleise verlegen. Nach der aktuellen Zeitplanung sollen nächstes Jahr im Advent wieder Züge auf der kompletten Länge der Weißeritztalbahn rollen. (SZ/fh)

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/bahnbruecke-kehrt-zurueck-2992589.html

Nun wird tatsächlich an der Bimmelbahn gebaut

Viele haben schon nicht mehr daran geglaubt. Jetzt werden vier Brücken saniert. Wie geht es dann aber weiter?

24.09.2014 Von Franz Herz

tatsächlich an der Bimmelbahn gebaut

Matthias Scholz entfernt mit dem Sandstrahler auf der Bahnbrücke über die Schenkgasse in Schmiedeberg die alte Isolierschicht aus Bitumen. Danach können die Fachleute den Zustand des Bauwerks richtig beurteilen. Sicher ist, dass ein Widerlager dieser Brücke komplett erneuert werden muss.

Foto: Egbert Kamprath

Vier Brücken machen den Anfang beim Wiederaufbau der Weißeritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf. Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft lässt die Bauwerke für rund 700000 Euro sanieren. Das ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass im kommenden Jahr in einem Durchgang die Gleise von Dippoldiswalde bis Kipsdorf verlegt werden können, erklärt Mirko Froß, der stellvertretende Betriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft. Sein Unternehmen betreibt die Weißeritztalbahn. Wenn dabei nichts mehr dazwischenkommt, bestehen reelle Chancen, dass Ende 2015 auf der gesamten Weißeritztalstrecke wieder die Züge fahren können. Offiziell haben die Arbeiten an den Brücken schon im Mai begonnen, bei einem Termin mit Verkehrsminister Sven Morlock (FDP). Offenbar fiel dieser sogenannte Baustart aber unter die Rubrik Wahlkampfgetöse, denn damals war der Auftrag noch nicht einmal ausgeschrieben. Das ist inzwischen geschehen. Die Baufirma Backer aus Hainichen hat als Günstigster von sechs Bietern den Auftrag dafür erhalten und nun wird tatsächlich gebaut.

Es handelt sich um die Sanierung von vier Brücken bis Ende November. „Vier Einzelstücke“, wie Froß sagt. Jede von ihnen ist anders. Die erste ist eine Stahlträgerkonstruktion und wird am Ortseingang von Obercarsdorf wieder die Weißeritz überqueren. Derzeit liegt der Überbau aus Stahl auf dem Gelände des Haltepunkts Obercarsdorf und wird dort bearbeitet. Hier wurde eine Arbeitsfläche eingerichtet. Daneben befindet sich auch der Überbau der zweiten Brücke, welche am oberen Ende von Obercarsdorf die B171 überquert.

Die Stahlteile sind in Obercarsdorf teilweise in weiße Zelte eingehüllt. In denen arbeiten Spezialisten eines Unternehmens für Korrosionsschutz. „Das ist ein Sicherheitsbereich. Da darf auch ich nicht hinein, wenn gearbeitet wird“, sagt Froß und zuckt mit den Schultern. Die Fachleute holen mit Sandstrahltechnik alle alten Farbschichten runter. Dann wird der Stahl begutachtet, wo eventuell ein Teil erneuert werden muss. Anschließend kommt in mehreren Schichten wieder der Rostschutz drauf. „Wenn wir die Überbauten wieder zu sehen bekommen, werden sie wieder ihren grauen Anstrich haben“, kündigt Froß an.

Die dritte Brücke ist eine Betonbogenkonstruktion und führt in Schmiedeberg im Anschluss an das Viadukt über die Schenkgasse. Dort steht eine Seitenwand der Brücke, ein Widerlager, nicht mehr gerade. Fachleute vermuten die Ursache im Untergrund, wo eine wasserführende Bodenschicht ist. Hier wird seit gestern ein Gerüst aufgebaut, das den Überbau stützt. Danach reißen die Bauleute das Widerlager ab und betonieren es neu.

Die vierte Brücke, die saniert wird, führt über die Zufahrt zum Schmiedeberger Bahnhof. Die ist wieder anders gebaut mit Stahlträgern in Beton. Hier ist der Beton in schlechten Zustand. Die vier Brücken sind viele Jahrzehnte alt. Daher wäre die Sanierung ohnehin bald fällig geworden. Wenn jetzt die Bahnstrecke wieder errichtet wird, ist es daher sinnvoll, alle Arbeiten in einem Zug zu erledigen.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/nun-wird-tatsaechlich-an-der-bimmelbahn-gebaut-2936175.html

Baustart für die Weißeritztalbahn

sz-online.de | Sachsen im Netz

Kurz vor der Wahl geschehen Zeichen und Wunder: Es fiel der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt nach Kipsdorf.

19.05.2014 Von Mandy Schaks

für die Weißeritztalbahn
Gestern wurde die erste Brücke der Weißeritztalbahn auf dem oberen Streckenabschnitt zur Sanierung gebracht. Spektakulär hob ein Autokran die schwere Last. Foto: Baldauf

©frank baldauf

Bimmelbahn-Chef Roland Richter hebt kurz den Arm. Das ist gestern Nachmittag in Obercarsdorf das Signal für den Fahrer des Autokranes, den ganz, ganz langen Arm in Bewegung zu setzen. Nahezu sanft und mit großer Präzision hebt er die alte Bahnbrücke über der Bundesstraße B171 wie eine Feder hoch und lässt das 18 Meter lange und vier Meter breite Stahlteil hinab auf den Rücken eines Tiefladers schweben.

Auf den Gesichtern der Bahn-Fans, die auch als Zaungäste aus umliegenden Orten gekommen sind, spiegelt sich Freude. Selbst Profis lässt so ein Moment nicht unberührt. Für Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, die die Weißeritztalbahn betreibt, ist so eine Aktion zwar nichts Ungewöhnliches, aber auch nicht alltäglich. „Das sieht immer so leicht aus“, sagt er und lässt dabei den Autokran mit seiner schweren Last nicht aus den Augen. „Als wäre es nichts, dabei hängen 35Tonnen dran.“ Nach nur wenigen Minuten sinkt der Koloss geräuschlos auf den Tieflader, der die alte Brücke anschließend zur Sanierung zum Bahnhof nach Obercarsdorf transportiert. Das war zugleich – man traut es sich kaum zu sagen – der offizielle Startschuss für den Wiederaufbau des zweiten Abschnittes der Weißeritztalbahn von Dippoldiswalde bis Kurort Kipsdorf. Zwölf Jahre, nachdem die Strecke von der Flut zerstört wurde, gefühlt nach der x-ten Ankündigung soll es nun endlich mit dem 15Millionen Euro teuren Projekt losgehen. Spaten wurden diesmal vorsichtshalber gar nicht erst verteilt. So weit ist es schließlich auch noch nicht. Ein Arm als Startsignal musste genügen. Und es schien, als hätte die FDP, die mit Kreis- und Landesspitze erschienen war, diesmal allein die Verantwortung übernommen, dass es auch was wird. Andere Polit-Prominenz war nicht zu sehen, außer auf Wahlplakaten. Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok sah das entspannt. „Der Termin war öffentlich bekannt“, sagt er. „Da konnte jeder kommen“ – auch wenn er nicht eingeladen war. Bis Jahresende sollen nun insgesamt fünf Brücken zwischen Dipps und Schmiedeberg erneuert werden. Wenn das Wetter mitspielt, beginnen ab Frühjahr 2015 die Bauarbeiten an der Strecke. Wann die Bahn rollt, darauf wollte sich Morlok dann doch nicht so genau gegenüber der SZ festlegen. „Man soll nicht so große Erwartungen wecken“, sagte er. „Wir werden es sicher 2016 schaffen, alles andere wäre schön.“

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/baustart-fuer-die-weisseritztalbahn-2842367.html

Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) und Roland Richter, Geschäftsführer der SDG werden am Montag um 14 Uhr an die Baustelle B171/Bahnbrücke kommen und den zweiten Bauabschnitt der Weißeritztalbahn offiziell eröffnen.

Bundesstraße dicht wegen Bahnbau

Der nächste Schritt für den Wiederaufbau der Bimmelbahn beginnt. Den Autofahrern bringt das eine Vollsperrung.

15.05.2014 Von Franz Herz

Ein großer Autokran wird am Montag auf der Bundesstraße 171 am Abzweig Sadisdorf aufgestellt. Deswegen ist die Straße den ganzen Tag gesperrt. Der Kran hebt den stählernen Überbau heraus, auf dem die Weißeritztalbahn über die Straße führt. Die Umleitung für die Bundesstraße führt über Hennersdorf nach Schmiedeberg und umgekehrt.

Auch die Regionalbuslinien 365 und 378 von Schmiedeberg über Hennersdorf nach Hermsdorf/Erzgebirge können nicht ihre normale Tour über die B171 durch Sadisdorf nehmen, wie der Regionalverkehr Dresden informiert. Sie werden von Schmiedeberg über Niederpöbel nach Hennersdorf und weiter nach Frauenstein umgeleitet. An den Haltestellen in Schmiedeberg-Naundorf, Sadisdorf Mitte und Abzweig Reichstädt halten die Busse an diesem Tag nicht.

Der Autokran soll die Brücke herunterheben, die dann verladen und zum Bahnhof Obercarsdorf transportiert wird. Dort lässt die sächsische Dampfeisenbahngesellschaft die Stahlkonstruktion zusammen mit zwei anderen Überbauten reinigen, überprüfen und renovieren. Danach ist ihr Wiedereinbau geplant. Weil dies ein wichtiger Schritt ist beim Wiederaufbau der Bimmelbahn, guckt sich das wieder mal ein Politiker mit an.

Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) wird am Montag um 14 Uhr an die Baustelle kommen. Er wird von Roland Richter begleitet, dem Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, die die Weißeritztalbahn betreibt.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/bundesstrasse-dicht-wegen-bahnbau-2839610.html